bitte das wär doch was:
hallo hallo
also ich bin ja auch eher in wiesen...
aha. darf man sich ja nicht entgehen lassen.
ja, sollte man nicht. ich hoffe, es geht sich aus. und dann brauch ich noch zelt.
ja, warum?
leute fahren irgendwohin saufen und auf der wiese pennen? überseh ich da was?
nacktbaden vielleicht?
haha, ist ja kunst!
laut monochrom's grenzfurthner ist das nicht nur themensaufen sondern:
a) nostalgie: die aktion soll eine kritische auseinandersetzung mit dem mythos udssr und seinen populärkulturellen und politischen auswirkungen sein.
b) mythos: die legende von den "russen": ein wesentlicher teil der aktion ist auch der umgang mit der weinviertler geschichte während der sowjetischen kontrolle nach 1945. diese ist immer noch teil der weinviertler kultur in form tradierter mythen, zurueckreichend in die antislawische nazi-propaganda.
c) das konzept "geschichtsschreibung": die durch die postmoderne ausgelösten debatten haben unsere aufmerksamkeit auf fragen der repräsentation und relevanz von geschichte und geschichten gelenkt; so etwa die herausfordernde proklamation einer post-histoire, die feststellung der unmöglichkeit meta-narrativer geschichtsschreibung; der bruch zwischen realität und zeichensystemen, die unterschiede zwischen fakten und fiktionen, der status der ethnografie, die unmöglichkeit neutraler beobachtung oder zeugenschaft sowie die positionierung subjektiven bewusstseins in solchen repräsentationen etc. all diese formen der repräsentation stellen zentrale elemente in der formierung und verbreitung nationaler und ethnischer identitäten seit dem zweiten weltkrieg dar. zeitgenössische und eher traditionelle formen des theaters wie auch andere kulturelle performances nähern sich diesen themen auf sehr unterschiedliche weise und greifen dabei auf verschiedene ästhetische und ideologische strategien zurück. in "sowjet-unterzögersdorf" wird die "kolchose" zu einem ort, an dem kulturelle und politische formen des umgangs mit vergangenheit und geschichte entwickelt, verhandelt, eingesetzt und aufgeführt werden. in dieser hinsicht ist die performance sowohl an der produktion wie auch der kritik kultureller und kollektiver erinnerungen in form eines reflexiv-satirischen zweitätigen projekts beteiligt.
d) utopie: der "real existierende sozialismus" und dessen umgang mit seiner zukunft. gibt es noch erstrebenswerte utopien? sachlich sind utopien immer das gegenteil eines gegebenen alltags. sie sind das ausdrücklich kontrafaktische, sind das real nicht aufzufindende. auch im wortsinn ist ‚utopia’ nichts weiter als ein un-ort, das nowhere und das erehwon, irreal, nirgends. und doch gibt es ihn. als einen erdachten, einen fiktiven raum, als einen ‚plan’ in seines wortes früher bedeutung: als die zu bebauende ideale fläche. dieser erdachte ort ist projektionsfläche für konstruktionen und ideen, entwürfe, immer damit auch medium für die produktion von zukunft — herrlicher wie schrecklicher. denn besseres oder schlimmeres steht bevor. sehnsucht nach dem goldenen zeitalter oder apokalyptische ängste speisen diese entwürfe, seit beginn der zivilisation sind hoffnung und resignation archetypisch mit ihnen verbunden. heute nennt das philosophische wörterbuch die utopie nüchtern einen "in gedanken konstruierten idealen zustand menschlichen zusammenlebens". damit ist sie wohl immer auch irgendwie "konkrete utopie" im sinne blochs, der als ihr merkmal die rückbindung an die möglichkeitsdimension der realität nannte. es sah utopie und alltag im handeln verbunden: "einschreiten in die horizonte des möglichen, zu dem wir sozialistisch angetreten sind."
horcht sich für mich an wie ein volksschul-geschichte-projekttag nur für erwachsene weil mit saufen.
es stellt sich die frage was zuerst da war: das oben zitierte konzept oder das themensaufen.
ganz genau. das erinnert mich wieder mal an philosophie-studenten unter alkoholeinfluss, da kriegt man schnell 3 maschingeschriebene seiten voll.
och. da haben doch die wenigsten gesoffen. ich etwa bin ja antialkoholiker. und kein philostudent mehr. aber wurscht. schauts auf www.monochrom.at da gibts die neuen bilder
jaja, macht nur eure witze. ich habe 40 jahre unter den realexistierenden sozialisten leiden müssen und jetzt soll es das als themepark a la disneyland geben?
bist du wirklich schon 40?
die ddr ist kurz nach dem 40. zusammengebrochen.
und das war vor 13 jahren. you do the maths!
wär ich nicht in wiesen, wär ich dort.
übrigens finde ich die diskussion zum bericht (von grenzfurthner) auf der FM4-Site höchst befremdend. aber, naja, FM4 hörer sind auch nicht mehr das was sie mal waren...