Was ist Botulinumtoxin: Das Botulinumtoxin ist das stärkste Gift, welches wir kennen. Es verhindert die Freisetzung bestimmter Botenstoffe an Nervenenden und führt damit zu Muskellähmungen, bzw. blockiert die Schweissabgabe aus den entsprechenden Drüsen.

Wo wird Botulinumtoxin eingesetzt: Die klassischen Anwendungen sind verschiedene Zustände mit erhöhter Muskelspannung. In neuerer Zeit wird das Toxin eingesetzt, um chronische Schleimhautrisse am After (Analfissuren) zu behandeln. Der Vorteil gegenüber den operativen Verfahren (Dehnung oder teilweise Durchtrennung des Schliessmuskels) liegt darin, dass die Nebenwirkungen, insbesondere die Inkontinenz, nicht dauerhaft sind, falls sie überhaupt auftreten (weniger als 10%), da die Wirkung des Toxins nach einigen Monaten zu Ende ist. In dieser Zeit kann die Analfissur aber abheilen. Die Erfolgsrate entspricht mit 85 bis 90% Heilungen durchweg den operativen Verfahren. In der kosmetischen Medizin setzen wir das Botulinumtoxin (Botox®) insbesondere zur Behandlung von Falten an der Stirne und um die Augenwinkel, sowie zur Behandlung des übermässigen Schwitzens an Händen, in der Achselhöhle und an den Wangen (gustatorisches Schwitzen bei heissen oder scharf gewürzten Speisen).

Wie verläuft die Behandlung: Die übermässig schwitzenden Gebiete werden mittels Jod und Stärke markiert (Braunfärbung). Anschliessend werden ca. alle 1,5 bis 2 cm einige Einheiten Botox® in die Haut injiziert. In der Achselhöhle führen wir die Behandlung zunächst an einer Seite durch. Die Wirkung tritt innert einiger Tage ein und nach einer Woche wird bereits ein deutlicher Unterschied festgestellt. Nebenwirkungen sind bei dieser Behandlung praktisch keine vorhanden.

Wie lange bleibt das Resultat: In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Wirkung mindestens 6 Monate anhält, bei vielen Patienten auch weit über ein Jahr.